Ihr Alter ist völlig unbekannt, es dürfte sich zwischen etwa so und so bewegen. Das stets vom Schicksal vernachlässigte Findelkind lamentierte dermaßen lautstark in den Grachten Rotterdams, dass bereits in ganz frühen Tagen findige Produzenten ihr schalmaienartiges Organ für diverse Kinderdarbietungen vermarkteten.
Schon bald verließ sie den elterlichen Tulpenkahn und suchte ihr Glück in der weiten Welt. Sie tingelte durch Belgien, Luxemburg und Liechtenstein, sparte einen Gulden nach dem anderen, erwarb eine gebrauchte Draisine und setzte in den siebziger Jahren über nach Deutschland. Dort traf sie auch bald so wunderbare Menschen wie Michael Holm, Roberto Blanco, Manuela, die neben zahlreichen anderen Bänkelsängern das hiesige Volk in die sagenhafte Welt der Schlagermusik zu versetzen verstanden.
Als Trude alsbald eigene Landsleute unter den Troubadouren kennenlernte, schillernde Recken wie Heintje, Heino, Bruce Low, sogar Kolonialabtrünnige wie Howard Carpendale schätzen lernte, fasste sie einen Entschluss: Das mache ich jetzt auch ! Sie diente sich hoch als Garderobiere, Kleidermagd, Bügelfalten- und Hosenschlagbeauftragte bei den verschiedensten Schlagerbuffos und erkämpfte sich so ihre Lebenschance..... ein Duett mit Roy Hammer ! Dieser war so entzückt, dass er sie nie mehr aus seinen Fittichen entließ. Er stellte Trude Blume seinen „Pralinées“ vor und sie gaben sich wochenlang der Völlerei und Gelagen hin, ob der Freude, endlich eine ebenbürtige Sanges-Partnerin für Roy gefunden zu haben. Seither singt sie von Gummibooten, Lollipops, Schokolade und nicht zuletzt von Männern (man beachte die Reihenfolge), deren Texte mit dem Tenor „Liebe“ ihr bis zum heutigen Tage zum Verhängnis wurden.
Ihre herzliche Glaubwürdigkeit unterstreicht Trude mit aus Gardinen und Schonbezügen selbstgeschneiderter Garderobe, lederbezogenen Holzschuhen und eigens gedengeltem Geschmeide. Sie hat ihren Sinn des Lebens gefunden.